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Schlossstraße

Die Schlossstraße führt vom Gasthof Karrer zum Schloss im Nordosten der Altstadt.

Der Schlossstraße, früher Hofgasse geheißen, widerfuhr am 16. September 1649 ein fürchterliches Unglück. Von einem Blitz entzündet, flog einer der drei Rainer Pulvertürme, derjenige an der nahen Tharasgasse, in die Luft. Die Explosion verursachte eine Feuersbrunst, welche sämtliche – insgesamt zwanzig – Häuser der Hofgasse, darunter auch das 1505 gestiftete Paul Stemmersche Benefizium (heute Schlossstr. 5), zerstörte. Heute zeigt es sich uns als Haus mit Schweifgiebel und Bodenerker aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Die Vielzahl der Benefizien in der einst winzigen Stadt erzählen von der regen und innigen Volksfrömmigkeit im spätmittelalterlichen und barocken Rain. Vor 1618 hatte das kleine Städtchen Rain neun Geistliche, die sich von frommen Stiftungen des Bürgertums ernährten. Die Stiftungen kamen als einzige Kapitalgeber in Frage. Das altbayerische Rain blieb in der Reformation katholisch. Nur wenige reformatorisch gesinnte Bürger besuchten den lutherischen Gottesdienst im pfalz-neuburgischen Marxheim.