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Sehenswürdigkeiten

Schwabtor

Hauptstraße 76
86641 Rain
Das 1494 erwähnte Schwabtor ist eines der beiden Haupttore der Stadt. Der nordwestliche Stadtausgang war durch ein Fallgitter gesichert und führte bis ins 17. Jahrhundert durch eine Torschanze an den Lech und ins nichtbayerische „Ausland“. Vor dem runden Turm lag eine abwehrkräftige Bastion. Dahinter erstreckte sich von der Heiliggeistmühle bis zur Ziegelbastei ein breiter Wassergraben. Der heute stehende Schwabtorturm wurde 1973 rekonstruiert. Ein heute wieder rekonstruierter bärtiger Männerkopf aus Stein trug die Inschrift „Sieh auf“. Seit dem 16. Jahrhundert mahnte es den Betrachter zur Achtsamkeit außerhalb der Stadt. Der Schwabtorturm diente zeitweise als Schuldnerturm. Unter ihm tagten auch Gerichte öffentlich.

Spitalkirche

Spitalgasse 8
86641 Rain
Östlich an das Schwabtor grenzt der vierteilige Spitalkomplex mit Bürgerspital und der spätgotischen Spitalkirche an. Die Kirche "Zur hl. Dreifaltigkeit" mit Satteldach und Dachreiter, 1468 bis 1471 entstanden, erlebte 1718 einen barocken Umbau. Dieser weitgehend unverändert erhalten gebliebene Bau beglückt durch sein stilistisch einheitliches, harmonisches Inneres. Die drei Altäre, vermutlich von 1719, stehen an der Ostwand nebeneinander. Der Hauptaltar in der Mitte ist als viersäuliger Aufbau gestaltet. An der Außenwand befindet sich über dem Eingang ein spätgotischer Gedenkstein. Die 1471 entstandene Inschrift in gotischen Minuskeln erinnert an das Jahr 1417, als Ludwig der Gebartete Rains Festungsanlagen ausbauen ließ.

Stadtmodell im Rathaus

Hauptstraße 60
86641 Rain
  Das Stadtmodell zeigt die Stadt Rain im Jahre 1698. Rain – geplant als typisch bayerische Herzogsstadt – steht auf der Lechhochterrasse in vollendeter Ausgestaltung vor den nun folgenden stürmischen und kriegerischen Zeiten. Nach langer Friedenszeit hat die Stadt prächtige Häuser und Kirchen erbaut. Der Marktplatz ist begrenzt durch das gotische Rathaus am östlichen Ende und der 1803 abgebrochenen Liebfrauenkapelle im Süden. Die Stadtmauern, Türme und Bollwerke sind in ihrer vollen Ausprägung seit dem 30-jährigen Krieg erkennbar. Die meisten Wassergräben sind mit Fischen besetzt. Der Weg in die Stadt führt durch umfangreiche Festungsbauten, Gräben, Falltore und schmale Durchlässe. Seit 1515 war Rain eine Grenzstadt in drei Richtungen.

Stadtpark (Wallgärten)

Stadtpark
86641 Rain
In den ehemaligen Wallanlagen am nördlichen Stadtmauerring zog sich ein breiter, teilweise mit Wasser gefüllter Graben. 1448 verlieh Herzog Heinrich der Stadt die Fischrechte und die Fische wurden bis nach Augsburg verkauft. Im 18. Jahrhundert dienten die Wiesen als Weide für Tiere. Die Wallanlagen wurden 1803 an Rainer Bürger verkauft, die hier Privatgärten anlegten. Nun umschließen auf einer Fläche von etwa fünf Hektar die Wallgärten als grünes Band die Altstadt. Im Zusammenspiel mit Privatgärten und alten Obstbäumen formt diese Oase mitten in der Stadt eine harmonische Einheit und bietet Raum für Erholung, aber auch für Aktivität, zum Beispiel auf dem großen Spielplatz.

Tharasgasse / -gässle

Tharasgasse
86641 Rain
Die Tharasgasse, auch Schanzweg genannt, verläuft parallel zur Schlossstraße entlang der östlichen Altstadt. "Taraß" bedeutet Wall, Bollwerk, Barrikade oder erhöhter freier Platz. Er war der erhöhte Teil der Wallanlagen vor den Gärten. Die Gasse führt entlang des verbliebenen Höhenzuges der ehemaligen Schanzanlagen. In den Gräben zu beiden Seiten befinden sich heute idyllische Privatgärten.

Tilly-Denkmal und Hauptstraße

Hauptstraße 50
86641 Rain
Die überlebensgroße Feldherrngestalt des Johann Tserclaes Tilly, aufgestellt 1914, erinnert an die Schlacht (am Lech) bei Rain am 14. und 15. April 1632. Hier trafen im Dreißigjährigen Krieg Protestanten unter König Gustav Adolv auf Katholiken unter Oberbefehlshaber Tilly. Nachdem Donauwörth von den protestantischen Heeren überrannt worden war, versuchte Tilly bei Rain - mit deutlich geringerer Truppenstärke - den Übergang der Schweden über den damals noch reißenden Lech zu verhindern. Nach zwei Schlachttagen wurde Tilly schließlich besiegt und Gustav Adolf stand das Kurfürstentum Bayern offen. Tilly stürzte sich gegen Ende der Schlacht selber in das Kampfgeschehen. Dabei zerschmetterte ihm eine schwedische Kugel den rechten Oberschenkelknochen. Der im bayerischen Dienst stehende Heerführer erlag zwei Wochen später in Ingolstadt dieser schweren Verletzung. Die Hauptstraße ist das Herzstück der Altstadt und fasziniert durch ihr einzigartiges denkmalgeschützes Ensemble mit Bürgerhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die belebte Straße führt den Besucher vorbei am Marienbrunnen und dem Tilly-Denkmal hin zum eindrucksvollen Rathaus. Sie lädt vor allem im Sommer durch charmante Blumenarrangements, vielfältige Einkaufsmöglichkeiten sowie eine abwechslungsreiche Gastronomie zu einem ausgedehnten Stadtbummel ein.

Wasserturm

Burggasse 13
86641 Rain
Der alles überragende Wasserturm für die Wasserversorgung Rains ersetzte zu Anfang des 20. Jahrhunderts einen baufälligen Stadtmauerturm. Der vormalige rechteckige Feldhüterturm, so genannt, da er in Friedenszeiten als Wohnung für den Feldhüter diente, wurde 1901 wegen Baufälligkeit abgebrochen. Mit Hilfe von Italienischen Gastarbeitern erbaute man 1903 den kegelförmig, neuklassizistisch gestalteten Rundbau. Im ausladenden Aufbau mit Zeltdach ist ein hochgelegener Wasserkessel mit 100 m³ Fassungsvermögen untergebracht, der den nötigen Wasserdruck aufbaute.

Ziegelschanze und Burgviertel

Ziegelschanze
86641 Rain
Der heute noch als Burgviertel bezeichnete Stadtwinkel erinnert an die Burganlage des frühen 13. Jahrhunderts. Herzog Otto II., der Erlauchte, baute sie wohl nach Gründung der Stadt Rain um 1250. Nach feindlicher Kriegsbeschädigung 1322 wurde die alte „Veste“ niedergelegt und das neue Schloss im Nordosten errichtet. Im Südosten wurde 1632 die Schanzanlage, die Ziegelschanze, als Dreiecksschanze erhöht. Die Ziegelbastei samt neu angehängtem Werk, genannt „die Höll“, gehörte später zur „Gräserei“ und zählte zur Besoldung der Beamten.