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Herta Knoll, 12. Trägerin der Bürgermedaille

Hervorragende Leistungen insbesondere im Kindergartenwesen, beim Aufbau der ambulanten Krankenpflege sowie als Mitglied des Stadtrates.

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Die Verleihung wurde vom Stadtrat am 23. April 1996 beschlossen. Die festliche Übergabe erfolgte an Herta Knoll (zusammen mit der Verleihung an Emil Meitinger) am 29. April 1996 im Rahmen ihrer Verabschiedung aus dem Stadtrat und als 2. Bürgermeisterin. Die Ehrung erfolgte für hervorragende Leistungen insbesondere im Kindergartenwesen, beim Aufbau der ambulanten Krankenpflege sowie als Mitglied des Stadtrates.

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Verleihung der Bürgermedaille mit Urkunde durch 1. Bürgermeister Gerhard Martin an Herta Knoll, die dem Stadtrat 24 Jahre angehörte, davon sechs Jahre als 2. Bürgermeisterin, und viele Ehrenämter bekleidete.

Erstmals wurden zwei Bürgermedaillen gleichzeitig verliehen; Herta Knoll und Emil Meitinger wurden am 29. April 1996 jeweils für vielfältige ehrenamtliche Tätigkeit ausgezeichnet.

Die Donauwörther Zeitung (Autorin: Barbara Würmseher) berichtete am 4. Mai 1996:

Ein Dankeschön für das Lebenswerk

Stadt ehrte Hertha Knoll und Emil Meitinger mit der seltenen Bürgermedaille

Ein sehr seltenes Ereignis fand in Rain statt, als jetzt Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für ihr Engagement, ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurden. Gleich zweimal verlieh die Stadt Rain die Bürgermedaille, "mit der wir sonst sehr zurückhaltend umgehen", wie Bürgermeister Gerhard Martin anmerkte.

Seit 1969, dem Jahr ihrer Stiftung, durften erst zehn Rainer diese wertvolle Anerkennung in Empfang nehmen. Nun wurde auf diese Weise der Zweiten Bürgermeisterin Hertha Knoll und dem Feuerwehr-Kommandanten Emil Meintinger Respekt gezollt. Nicht jedoch, wie der Stadtchef betonte, vorrangig für deren kommunalpolitisches Engagement, sondern allgemein "für Leistungen, die über die gewöhnlichen Bürgerpflichten hinausgehen".

Nicht wegzudenken...

"Nicht wegzudenken aus der Stadt Rain" ist auch die zweite Neu-Trägerin der Bürgermedaille. Hertha Knolls Verdienste liegen, so der Stadtchef, in ihrem Engagement für das Kindergartenwesen, beim Aufbau des Krankenpflegevereins, als Stadtratsmitglied und Zweite Bürgermeisterin. "Sie hat für ein investitionsfreundliches Klima im Stadtrat gesorgt, hat dem Kindergartenwesen in der Kernstadt und den Stadtteilen zu einem Aufwärtstrend verholfen", listete Martin einige Beispiele auf. "Das Stadtfest war ohne sie nicht denkbar und als Beiratsvorsitzende hat sie der Sozialstation zu weit über 2000 Mitgliedern verholfen." Vertrauen und Achtung brächten die Bürgerinnen und Bürger Hertha Knoll entgegen. Und so sagte auch ihr der Bürgermeister "aus vollem Herzen Dank für Ihre schier unerschöpflichen Kräfte".

Für Hertha Knoll war es "ein Herzensbedürfnis, mich für die Verleihung der Bürgermedaille zu bedanken". Sie versprach, so weit es in ihren Kräften stehe, sich auch weiterhin "für meine Stadt zur Verfügung zu stellen". In ihren Erinnerungen streife sich manches Ereignis, die Entwürfe zweier Stadtführer unter ihrer Regie, die Chronik zum 100-jährigen Bestehen des Kindergartens, die Ausstattung der Innenstadt mit Blumentrögen, die Anfänge des Kinder-Ferienprogramms und vieles mehr.

Verständnis und Mitarbeit anderer hätten all dies ermöglicht. Und so dankte sie "all denjenigen, die immer bereit waren, mich bei meinen Aktivitäten zu unterstützen". Mit einem dokumentarischen Film, der Rain im Jahre 1978 zeigt, beschenkte sie die Stadt mit einem Stück Vergangenheit. Für die Zukunft aber wünschte Hertha Knoll "Entscheidungen, die zum Wohle der Bürger und der Stadt sein mögen"

Frau Knoll ist auch nach ihren Ausscheiden aus dem Stadtrat für die Gemeinschaft tätig. Nach ihrem 80. Geburtstag (16. Oktober 2007) berichtete die Donauwörther Zeitung (Freitag, 26. Oktober 2007, Autor Manfred Arloth):

Herta Knoll feiert 80. Geburtstag

Im Kreise ihrer Familie und guter Freunde hat Herta Knoll in Rain ihren 80. Geburtstag gefeiert. Als sie 1996 nicht mehr für den Stadtrat kandidierte, dem sie 24 Jahre lang angehört hatte, davon sechs Jahre als Zweite Bürgermeisterin, wurde sie in Anerkennung ihrer großen Verdienste um ihre Heimatstadt mit der Bürgermedaille ausgezeichnet.

Damals zitierte sie einen Ausspruch des griechischen Philosophen Perikles, den sie als ihre Lebensdevise bezeichnete: "Wer an den Dingen der Stadt keinen Anteil nimmt, der ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger." Nachdem sie sechs Jahre lang als Elternbeiratsvorsitzende der Grundschule Rain amtiert hatte, wurde sie 1972 als Kandidatin des Bürger- und Mittelstandsblocks Rain (BMB) in den Stadtrat gewählt. Auch bei nachfolgenden Wahlen honorierten die Wähler ihr Engagement auf vielen Gebieten jeweils mit einer hohen Stimmenzahl.

So war Herta Knoll im Stadtrat 19 Jahre lang als Referentin für die vier städtischen Kindergärten verantwortlich, war 14 Jahre lang Mitorganisatorin des Stadtfestes, entwarf die ersten beiden Stadtprospekte, schrieb die Kindergartenchroniken "100 Jahre Rainer Kindenrgarten" und "Zehn Jahre Kindergarten Bayerdilling", war mit beteiligt an der Chronik "Zehn Jahre Faschingsclub Rain 1982". Sie verhalf übrigens dem FCR, bei den Bunten Abenden "aus den Startlöchern zu kommen", war maßgeblich an der Gründung des Vereins für ambulante Krankenpflege beteiligt und agierte von 1981 bis 2000 als überaus erfolgreiche Beiratsvorsitzende des Vereins. Schließlich war sie auch noch 24 Jahre als Verwaltungsratsmitglied der Stadtsparkasse Rain tätig.

Darüber hinaus ist die Jubilarin nach wie vor Mitglied in vielen Vereinen und unterstützt diese, beispielsweise das Peichinger Bauerntheather und den TSV Rain, dem sie bereits seit über 60 Jahren angehört. Sie beteiligte sich an der Gründung des Vereins "Alt-Rain" im Jahre 1996, und seit dieser Zeit leitet sie auch den von ihr ins Leben gerufenen "Stammtisch ehemaliger Rainer Stadtratsmitglieder". Sie arbeitete an führender Stelle mit, als man die ersten Ferienprogramme für Kinder entwarf, verkaufte Schallplatten für den Liederkranz und schenkte dem Archiv der Stadt Rain einen von ihr im Jahre 1976 gedrehten Film mit dem Thema "Die vier Rainer Kindergärten".

2003 erhielt Herta Knoll das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt.

Frau Knoll wurde am 16. Oktober 1927 geboren.